Chor aufteilen?
Chor aufteilen?
"Manz baut Kantorei um" - so titelt die HNA heute. Hintergrund: Eckhard Manz, Kantor an der Martinskirche Kassel, hat seine Kantorei aufgeteilt - in leistungsfähige und weniger leistungsfähige Sänger/innen.
Wie und warum er das gemacht hat, lest ihr in der HNA von gestern oder unter http://www.hna.de//kulturstart/00_20080 ... ei_um.html
Was haltet ihr davon?
-kapomuk
Wie und warum er das gemacht hat, lest ihr in der HNA von gestern oder unter http://www.hna.de//kulturstart/00_20080 ... ei_um.html
Was haltet ihr davon?
-kapomuk
Hallo zusammen,
Menschlich ist es sicherlich kein netter Zug in gute und weniger gute Sänger zu teilen.
Ich hatte in meinem Chor auch schon mit... nunja... schlechteren Sängern ("Brummern") zu kämpfen, aber dieses Problem stellt sich ja nicht in einer Kantorei.
Die Frage ist für mich eher, ob es sinnvoll ist, eine Kantorei zu teilen. Kantoreien sind ja eigentlich "Instumente", in denen Amateurchorleiter und geübte Sänger mitwirken, also meiner Meinung nach so ziemlich das höchste auf klassischem Amateurchorniveau. Ich kenne diese Kantorei nicht, aber die im Artikel genannte "Johannespassion" ist in Korbach oder Arolsen usus, auch ohne abgetrennten "Elitechor".
In England singe ich zur Zeit im Oxford Gospel Choir, der sich in "Community Choir" und "Professional Choir" teilt. Dieser Chor hat auch nicht weniger als 4 Chorleiter *g* (über deren Kompetenz man streiten kann). Für den "Professional Choir" muss ich nächste Woche vorsingen, was tut man nicht alles, um Kontakte zu knüpfen.
Nachdem ich die ersten Proben hier miterlebt habe, kann ich auch zu diesem Beispiel sagen, dass eine Teilung ziemlicher Quatsch ist.
Aber der Oxford-Slang hat zumindest Unterhaltungwert
Menschlich ist es sicherlich kein netter Zug in gute und weniger gute Sänger zu teilen.
Ich hatte in meinem Chor auch schon mit... nunja... schlechteren Sängern ("Brummern") zu kämpfen, aber dieses Problem stellt sich ja nicht in einer Kantorei.
Die Frage ist für mich eher, ob es sinnvoll ist, eine Kantorei zu teilen. Kantoreien sind ja eigentlich "Instumente", in denen Amateurchorleiter und geübte Sänger mitwirken, also meiner Meinung nach so ziemlich das höchste auf klassischem Amateurchorniveau. Ich kenne diese Kantorei nicht, aber die im Artikel genannte "Johannespassion" ist in Korbach oder Arolsen usus, auch ohne abgetrennten "Elitechor".
In England singe ich zur Zeit im Oxford Gospel Choir, der sich in "Community Choir" und "Professional Choir" teilt. Dieser Chor hat auch nicht weniger als 4 Chorleiter *g* (über deren Kompetenz man streiten kann). Für den "Professional Choir" muss ich nächste Woche vorsingen, was tut man nicht alles, um Kontakte zu knüpfen.
Nachdem ich die ersten Proben hier miterlebt habe, kann ich auch zu diesem Beispiel sagen, dass eine Teilung ziemlicher Quatsch ist.
Aber der Oxford-Slang hat zumindest Unterhaltungwert
- häuslebauer
- Beiträge: 67
- Registriert: 12.09.2007, 16:28
- Wohnort: Kassel
- Kontaktdaten:
...diese vielsagende Antwort hat mich doch zugegebenermaßen etwas neugieriger gemacht:
Was war denn der eigentliche Grund für die Entscheidung, den Chor zu teilen?
Waren es einfach zu viele Mitglieder und der musikalische Hintergrund sekundär?
Will Herr Manz aus einem mittelmäßigen Chor einen leistungsfähigeren machen?
Oder ist der Chor auch vor der Trennung schon gut gewesen, und er erhofft sich einfach, aus einem kleinen "elitären" Kreis ein paar kostengünstige Semiprofis für Soli o.ä. zu gewinnen?
(Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf: "Herrn Manz" )
Was war denn der eigentliche Grund für die Entscheidung, den Chor zu teilen?
Waren es einfach zu viele Mitglieder und der musikalische Hintergrund sekundär?
Will Herr Manz aus einem mittelmäßigen Chor einen leistungsfähigeren machen?
Oder ist der Chor auch vor der Trennung schon gut gewesen, und er erhofft sich einfach, aus einem kleinen "elitären" Kreis ein paar kostengünstige Semiprofis für Soli o.ä. zu gewinnen?
(Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf: "Herrn Manz" )
der Link tut leider nicht mehr (schon klar, ich hätt ja auch früher lesen können... aber ich bin jetzt erst drauf gestoßen und neugierig auf den Artikel: hat den noch wer?)
hier die "offizielle" Erläuterung der Kantorei: http://www.ekkw.de/kassel/nmk/kantorei/index.html
allgemein: na ja, ich versteh, dass es unterschiedliche Interessen geben mag, weswegen es ja auch sehr unterschiedliche Chöre gibt. Aber einen bestehenden Chor zu teilen, stelle ich mir im Beziehungsgeflecht sehr schwer vor..... hmm....
Alternativ kann er einen neuen Chor gründen, aber da er ja wohl den größten Teil der Besetzung aus der bisherigen Kantorei mitnehmen würde, ist das auch keine gangbare Alternative.
Was mich interessieren würde, ist die Fortsetzung der Geschichte: hat er damit die "nicht so guten" so vor den Kopf gestoßen, dass er sie ganz verloren hat oder hat die Trennung funktioniert?
hier die "offizielle" Erläuterung der Kantorei: http://www.ekkw.de/kassel/nmk/kantorei/index.html
allgemein: na ja, ich versteh, dass es unterschiedliche Interessen geben mag, weswegen es ja auch sehr unterschiedliche Chöre gibt. Aber einen bestehenden Chor zu teilen, stelle ich mir im Beziehungsgeflecht sehr schwer vor..... hmm....
Alternativ kann er einen neuen Chor gründen, aber da er ja wohl den größten Teil der Besetzung aus der bisherigen Kantorei mitnehmen würde, ist das auch keine gangbare Alternative.
Was mich interessieren würde, ist die Fortsetzung der Geschichte: hat er damit die "nicht so guten" so vor den Kopf gestoßen, dass er sie ganz verloren hat oder hat die Trennung funktioniert?
Guten Morgen allerseits,
dass einige gegangen sind, kann ich gut verstehen.
Gerade komme ich von einem leistungsmäßig überschaubaren Auftritt mit dem Unichor aus der Karlskirche zurück. Ein Chor, der fast ausschließlich aus Musikstudenten besteht, ist z.T. in der Intonation derart gefallen, dass wir 2. Bässe irgendwann keine Chance mehr hatten.
Vielleicht hinkt der Vergleich etwas, aber ich finde, es ist ein gutes Beispiel, dass Sänger noch so gut sein können und schaffen es, ein wichtiges Konzert zu vergeigen. Wenn man also einen Chor teilt, um z.B. Intonation in einem Chor zu verbessern, kann man sehr auf dem Holzweg sein und macht sich völlig umsonst Feinde.
Gutes Nächtle
Thilo
dass einige gegangen sind, kann ich gut verstehen.
Gerade komme ich von einem leistungsmäßig überschaubaren Auftritt mit dem Unichor aus der Karlskirche zurück. Ein Chor, der fast ausschließlich aus Musikstudenten besteht, ist z.T. in der Intonation derart gefallen, dass wir 2. Bässe irgendwann keine Chance mehr hatten.
Vielleicht hinkt der Vergleich etwas, aber ich finde, es ist ein gutes Beispiel, dass Sänger noch so gut sein können und schaffen es, ein wichtiges Konzert zu vergeigen. Wenn man also einen Chor teilt, um z.B. Intonation in einem Chor zu verbessern, kann man sehr auf dem Holzweg sein und macht sich völlig umsonst Feinde.
Gutes Nächtle
Thilo