Chor aufteilen?

Hier kann erst mal alles rein, was ihr diskutieren wollt ...
Antworten
Benutzeravatar
kapomuk
Site Admin
Beiträge: 1575
Registriert: 26.03.2007, 10:53
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Chor aufteilen?

Beitrag von kapomuk »

"Manz baut Kantorei um" - so titelt die HNA heute. Hintergrund: Eckhard Manz, Kantor an der Martinskirche Kassel, hat seine Kantorei aufgeteilt - in leistungsfähige und weniger leistungsfähige Sänger/innen.

Wie und warum er das gemacht hat, lest ihr in der HNA von gestern oder unter http://www.hna.de//kulturstart/00_20080 ... ei_um.html

Was haltet ihr davon?

-kapomuk

:wink:
Thilo
Beiträge: 5
Registriert: 13.02.2008, 22:58
Wohnort: Willingen
Kontaktdaten:

Beitrag von Thilo »

Hallo zusammen,

Menschlich ist es sicherlich kein netter Zug in gute und weniger gute Sänger zu teilen.
Ich hatte in meinem Chor auch schon mit... nunja... schlechteren Sängern ("Brummern") zu kämpfen, aber dieses Problem stellt sich ja nicht in einer Kantorei.

Die Frage ist für mich eher, ob es sinnvoll ist, eine Kantorei zu teilen. Kantoreien sind ja eigentlich "Instumente", in denen Amateurchorleiter und geübte Sänger mitwirken, also meiner Meinung nach so ziemlich das höchste auf klassischem Amateurchorniveau. Ich kenne diese Kantorei nicht, aber die im Artikel genannte "Johannespassion" ist in Korbach oder Arolsen usus, auch ohne abgetrennten "Elitechor".

In England singe ich zur Zeit im Oxford Gospel Choir, der sich in "Community Choir" und "Professional Choir" teilt. Dieser Chor hat auch nicht weniger als 4 Chorleiter *g* (über deren Kompetenz man streiten kann). Für den "Professional Choir" muss ich nächste Woche vorsingen, was tut man nicht alles, um Kontakte zu knüpfen.

Nachdem ich die ersten Proben hier miterlebt habe, kann ich auch zu diesem Beispiel sagen, dass eine Teilung ziemlicher Quatsch ist.
Aber der Oxford-Slang hat zumindest Unterhaltungwert
Benutzeravatar
häuslebauer
Beiträge: 67
Registriert: 12.09.2007, 16:28
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Beitrag von häuslebauer »

Ich gratuliere Herr Manz zu seiner mutigen Entscheidung!
"Das hat sich im Bauablauf so ergeben!"
Thilo
Beiträge: 5
Registriert: 13.02.2008, 22:58
Wohnort: Willingen
Kontaktdaten:

Beitrag von Thilo »

...diese vielsagende Antwort hat mich doch zugegebenermaßen etwas neugieriger gemacht:
Was war denn der eigentliche Grund für die Entscheidung, den Chor zu teilen?

Waren es einfach zu viele Mitglieder und der musikalische Hintergrund sekundär?
Will Herr Manz aus einem mittelmäßigen Chor einen leistungsfähigeren machen?
Oder ist der Chor auch vor der Trennung schon gut gewesen, und er erhofft sich einfach, aus einem kleinen "elitären" Kreis ein paar kostengünstige Semiprofis für Soli o.ä. zu gewinnen?

(Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf: "Herrn Manz" :wink: )
Benutzeravatar
kapomuk
Site Admin
Beiträge: 1575
Registriert: 26.03.2007, 10:53
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Beitrag von kapomuk »

@Thilo: Hast du den verlinkten Artikel eigentlich gelesen? Da steht nämlich die eine oder andere Antwort auf deine Fragen drin... :-)

-kapomuk

:wink:
Thilo
Beiträge: 5
Registriert: 13.02.2008, 22:58
Wohnort: Willingen
Kontaktdaten:

Beitrag von Thilo »

ah, alles klärchen, der letzte Absatz sagts, sorry.

Mit einigen schwammigen Äußerungen, wie "Profil" konnte ich nur nichts anfangen.
ti
Beiträge: 14
Registriert: 29.09.2007, 08:22

Beitrag von ti »

der Link tut leider nicht mehr (schon klar, ich hätt ja auch früher lesen können... aber ich bin jetzt erst drauf gestoßen und neugierig auf den Artikel: hat den noch wer?)

hier die "offizielle" Erläuterung der Kantorei: http://www.ekkw.de/kassel/nmk/kantorei/index.html

allgemein: na ja, ich versteh, dass es unterschiedliche Interessen geben mag, weswegen es ja auch sehr unterschiedliche Chöre gibt. Aber einen bestehenden Chor zu teilen, stelle ich mir im Beziehungsgeflecht sehr schwer vor..... hmm....

Alternativ kann er einen neuen Chor gründen, aber da er ja wohl den größten Teil der Besetzung aus der bisherigen Kantorei mitnehmen würde, ist das auch keine gangbare Alternative.

Was mich interessieren würde, ist die Fortsetzung der Geschichte: hat er damit die "nicht so guten" so vor den Kopf gestoßen, dass er sie ganz verloren hat oder hat die Trennung funktioniert?
Benutzeravatar
kapomuk
Site Admin
Beiträge: 1575
Registriert: 26.03.2007, 10:53
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Beitrag von kapomuk »

Hallo!

So weit ich weiß, sind die allermeisten, die in den "B-Chor" "degradiert" wurden, gegangen. Dafür sind neue dazu gekommen, so dass der Chor wieder eine singfähige Besetzung hat.

-kapomuk

:wink:
Thilo
Beiträge: 5
Registriert: 13.02.2008, 22:58
Wohnort: Willingen
Kontaktdaten:

Beitrag von Thilo »

Guten Morgen allerseits,

dass einige gegangen sind, kann ich gut verstehen.

Gerade komme ich von einem leistungsmäßig überschaubaren Auftritt mit dem Unichor aus der Karlskirche zurück. Ein Chor, der fast ausschließlich aus Musikstudenten besteht, ist z.T. in der Intonation derart gefallen, dass wir 2. Bässe irgendwann keine Chance mehr hatten.

Vielleicht hinkt der Vergleich etwas, aber ich finde, es ist ein gutes Beispiel, dass Sänger noch so gut sein können und schaffen es, ein wichtiges Konzert zu vergeigen. Wenn man also einen Chor teilt, um z.B. Intonation in einem Chor zu verbessern, kann man sehr auf dem Holzweg sein und macht sich völlig umsonst Feinde.

Gutes Nächtle :-)
Thilo
Antworten